Gedanken zum Islam
Gedanken und Aussagen zum Islam

Ex-Muslimin Mina Ahadi:

"Wenn man den Islam kritisiert, hat man Probleme mit den linken Intellektuellen"
foto: apa/epa/jensen
Mina Ahadi ist deklarierte Ex-Muslimin und benötigt daher Personenschutz.

Nein, der Islam gehört nicht zu Deutschland, wie auch alle anderen Religionen nicht zu Deutschland gehören. Die Fragestellung ist falsch. Ich stelle dazu gerne die Gegenfrage: 'Gehört Deutschland zum Mittelalter oder der Vergangenheit?'. Religion ist Privatsache und sollte sich nicht in Bereiche wie das politische System oder das Unterrichtswesen einmischen. In Deutschland und in Österreich haben die Kirchen aber Macht und mischen sich ein. Das zeigt sich schon, wenn eine Partei wie die CDU die Religion im Namen führt. Auf dieser Grundlage versuchen die islamischen Organisationen ebenfalls Einfluss zu gewinnen. Deswegen bin ich für eine absolute Trennung von Kirche und Staat. Dass der Islam eine aggressive, frauenfeindliche, politische Bewegung ist, muss gesehen werden.

Merkel wurde stark kritisiert, aber ich schätze sie für ihre Haltung. Sie hat versucht menschlich zu agieren, andere EU-Staaten waren jedoch gleichgültig. Die AfD oder auch die FPÖ bieten einfache Antworten auf schwierige Fragen. Aber in den Krisengebieten haben Millionen Menschen alles verloren, und man muss Fragen warum? Was hat die EU verursacht, und was haben die USA verursacht? Diese Fragen sind wichtig.

Ich weiß das aus meiner eigenen Lebenserfahrung: die Flüchtlinge haben eine Geschichte und eigene Erlebnisse, die man beachten muss. Aber hier erhalten sie als ihre Identität alle den Stempel "Moslem". Sie werden über ihre Religion definiert. Daher werden Moscheen und Imame als Mittel zur Integration gesehen, aber das ist der falsche Ansatz.
Man muss den Migranten die hier geltenden Prinzipien und Freiheiten klar machen. Man muss ihnen sagen, du darfst hier keine Frau schlagen, du kannst dein Kind nicht zwingen, ein Kopftuch zu tragen und du kannst am Arbeitsplatz kein Kopftuch tragen.

Die Ideologie einer multikulturellen Gesellschaft ist in der Debatte sehr stark verwurzelt. Die Probleme werden damit verharmlost. Unter der Bezeichnung Multikulturalismus werden Dinge wie Ehrenmorde und Zwangsehen als "Kultur" abgestempelt und bagatellisiert. Das Kopftuch gilt bei manchen Feministinnen und Menschenrechtlerinnen als "emanzipiert" und wird auch Kultur und Religion zugeordnet. Wenn sich jemand wie ich als Ex-Muslim definiert und deswegen Personenschutz benötigt, ist das kein Thema.

Ich habe meine ganze Kraft gegen den politischen Islam und gegen die Todesstrafe eingesetzt. Aber wenn man den Islam kritisiert, hat man sofort Probleme mit den linken Intellektuellen. In Österreich noch mehr als in Deutschland. Die Linken haben nichts verstanden und versagt – sie sind schuld an der heutigen Situation. Es müssen Fragen gestellt werden: was wird in den Moscheen gemacht, woher kommt das Geld? Die Menschen reagieren dann, indem sie die Partei wählen, die über die Probleme redet, und das Feld wird den Rechtsextremen überlassen.

Die gebürtige Iranerin Mina Ahadi ist Vorsitzende des Zentralrats für Ex-Muslime in Deutschland. Sie ist Gründerin des Internationalen Komitees gegen Steinigung und des Komitees gegen Todesstrafe. Nach ihrer Flucht 1990 lebte sie bis 1996 in Wien und wurde österreichische Staatsbürgerin, seit 1996 wohnt sie in Köln.


Das komplette Interview können sie hier lesen


© infos-sachsen / letzte Änderung: - 16.02.2023 - 15:22