Willkommen in Sachsen, am 20.11.2025
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20. November
Namenstag
Bernward, Edmund, Korbinian,

Kalenderblatt

2017 - Bei der Verlegung von EU-Behörden aus London geht Deutschland leer aus. Wegen des Brexit wird die Arzneimittelagentur in Amsterdam angesiedelt, die Bankenaufsicht in Paris.


2015 - Auf dem CSU-Parteitag in München brüskiert CSU-Chef Horst Seehofer Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf offener Bühne. Er kritisiert sie fast eine Viertelstunde lang wegen der Flüchtlingskrise, während sie neben ihm steht.


2008 - Die EU hat eine gemeinsame digitale Bibliothek: Auf dem Internetportal »www.europeana.eu« stehen ab sofort fast drei Millionen Dokumente, Bücher, Gemälde, Filme und Fotografien aus europäischen Sammlungen zur Verfügung.


1998 - Der Aufbau der Internationalen Raumstation (ISS) beginnt. Das 1. Teilstück "Sarja" wird Bord einer russischen Proton-Rakete vom Raumfahrtbahnhof Baikonur in Kasachstan aus ins All geschickt.


1985 - Microsoft™ bringt in den USA das Betriebssystem »Windows 1.0™Â« auf den Markt. Es handelt sich um eine grafische Benutzeroberfläche (»GUI«, »Graphic User Interface«), die vollständig auf dem Betriebssystem DOS (Disk Operating System) beruht. Wegen fehlender Programme bleibt der Erfolg zunächst aus.


1982 - Mit der Eröffnung des Grenzübergangs Gudow/Zarrentin wird das letzte Teilstück der neuen Transit-Autobahn Hamburg-Berlin für den Verkehr durch die DDR freigegeben.


1966 - In einer Volksabstimmung lehnt die Mehrzahl der Männer im Schweizer Kanton Zürich zum vierten Mal das Wahlrecht für Frauen ab.


1928 - Die Reichspost testet erste Bildfunkübertragungen.


1833 - In einem Brief an seinen Freund Olbers beschreibt der deutsche Professor Carl Friedrich Gauß eine elektrische Telegrafen­anlage. Zusammen mit Professor Wilhelm Eduard Weber hat er über eine Strecke von 2,7 Kilometer telegrafiert. Ihre Geräte sind eine Weiterentwicklung eines elektrischen Nadeltelegrafen und benötigen nur zwei Drähte für die Übertragung.


Handwerker aus Sachsen-Anhalt verlangen Ende der Russland-Sanktionen
In einem Brief an Olaf Scholz fordert ein ostdeutscher Handwerksverband das Ende aller Russland-Sanktionen. "Die breite Mehrheit ist nicht gewillt, für die Ukraine ihren schwer erarbeiteten Lebensstandard zu opfern." Quelle: Spiegel vom 19.08.2022)

Wegen Preisexplosion: Vogtländer schicken Wut-Brief an Habeck:
Im Brief heißt es dazu: "Konkret haben wir den Eindruck, dass aus der emotionalen Empörung über den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine politische Entscheidungen resultieren, deren Auswirkungen gravierende Folgen für die Bevölkerung in unserem Land haben werden (...)" Quelle: Tag24 vom 01.08.2022)

Bürgermeister sprechen sich für Nutzung von Nord Stream 2 aus. Quelle: Brief an die Bundesregierung (welt.de vom 28.07.2022)

Eine starke Wirtschaftsleistung ist die Grundlage für Deutschland, überhaupt reagieren zu können, egal in welcher Dimension. (...) Wir helfen der Ukraine nicht, wenn wir uns selbst schwächen. Genau das würde aber passieren bei einem sofortigen Energie-Stopp. Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius

"Ich möchte dazu ermutigen, auch zukünftig die Welt immer auch mit den Augen des Anderen zu sehen, also auch die manchmal unbequemen und gegensätzlichen Perspektiven des Gegenüber wahrzunehmen, sich für den Ausgleich der Interessen einzusetzen". Angela Merkel. Großer Zapfenstreich 02.12.2021

Alarmstufe Gas gilt

Erst im Mai 2022 billigte der Bundestag eine Änderung des Energiesicherheitsgesetzes (EnSiG), das den Energielieferanten erlaubt, im Fall einer ausgerufenen Alarmstufe die Preise direkt an die Verbraucher weiterzugeben.

Dabei ist es völlig egal, ob Kundinnen und Kunden eine Preisgarantie unterschrieben haben. Die Unternehmen können die Preise anheben - und Betroffene können nichts dagegen tun.

Zu den Artikeln aus Focus und Tagesspiegel

HURRA, ENDLICH ROLLEN WIEDER DEUTSCHE PANZER GEN RUSSLANDKrieg ist ein Zustand, bei dem Menschen aufeinander schießen, die sich nicht kennen, auf Befehl von Menschen, die sich wohl kennen, aber nicht aufeinander schießen. George Bernhard Shaw

Zur Beachtung: Dieser Artikel stammt aus dem Jahr 2017, immer noch aktuell !!!!

Heute wie damals Die Prinzipien der Kriegspropaganda

Anne Morelli
ist eine belgische Historikerin der Freien Universität Brüssel. Besonders bekannt wurde sie durch ihre Analyse der Kriegspropaganda. Darüber hinaus befasste sie sich mit nationalen Mythen, Religion, Minderheiten und Immigration. 2010 wurde sie emeritiert.

Die berühmten zehn Gebote der Kriegspropaganda, die der britische Adelige Ponsonby in den 1920er Jahren aufgestellt hat, scheinen nach wie vor Gültigkeit zu haben. Das versucht Anne Morelli anhand von zahlreichen Daten und Fakten in ihrem Buch zu beweisen.

8. April 2017, 21:58

Baron Arthur Ponsonby stammte aus einer der bedeutendsten Familien Großbritanniens. Seine Karriere verlief höchst ungewöhnlich. Der eingefleischte Pazifist war Mitglied der Liberalen Partei und wechselte 1914 aus Protest gegen den Kriegsbeitritt seines Landes zur Labour Party, welcher er 1940 ebenso den Rücken kehrte, als diese sich den Kriegsbefürwortern anschloss. 1928 erschien sein aufwühlendes Buch "Lügen in Kriegszeiten", in dem er entscheidende Mechanismen der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg aufzeigte und diese in zehn Gebote zusammenfasste.

Anne Morelli hat diese zehn Prinzipien auf ihre Gültigkeit für andere gewaltsame Konflikte untersucht. Die Ergebnisse sind verblüffend. Fast scheint es so, als ob Kriegsherren weltweit diese Gebote als Einmaleins der Propaganda übernommen haben. Und wie beginnt man einen Krieg? Indem man ihn zunächst einmal kategorisch ablehnt.

Da Krieg und seine grauenhaften Begleiterscheinungen nur selten populär sind, können Regierende gar nicht umhin, sich vorab als Friedensfürsten darzustellen.

Der Angriff geht immer vom Gegner aus

Warum kommt es dann aber doch zum bewaffneten Konflikt, wenn doch die Machthaber alle vom gleichen Friedenswillen beseelt sind? Man wird zum Krieg gezwungen. Der Angriff geht vom gegnerischen Lager aus. Man müsse darauf einfach reagieren, entweder aus Notwehr oder um internationalen Verpflichtungen gerecht zu werden.

Da man eine Gruppe von Menschen in ihrer Gesamtheit nicht wirksam hassen kann, braucht das provokante Böse ein Gesicht. Das dritte Prinzip lautet folgerichtig: Gib dem Führer der Gegner dämonische Züge. Seit dem Zweiten Weltkrieg gilt Adolf Hitler als die Inkarnation des Bösen schlechthin. Den Führern feindlicher Lager wurde immer wieder unterstellt, sein direkter Erbe oder Double zu sein. Stalin, Mao, Kim Il Sung oder Ceaucescu sind nur einige Beispiele.

Unterstellte Bedrohung

Um Kriege zu führen, muss man heutzutage, im Gegensatz etwa zu den Zeiten Ludwigs des XIV., die Zustimmung der Bevölkerung einholen. Dies gelingt zumeist, wenn sie glaubt, dass seine Unabhängigkeit, seine Freiheit, vielleicht sogar sein Leben davon abhängt.

Der NATO-Einsatz im Kosovo wurde unter dem Vorwand durchgeführt, die Misshandlung von Minderheiten zu verhindern, die Menschenrechte also hochzuhalten. Glaubt irgendjemand heute noch an die damals propagierten Gründe? Der Satiriker Charlie Hebdo hat dies so zusammengefasst:

Der Krieg ist dann zu Ende, wenn die Waffenhändler ihre Quote erreicht haben und die Betonhändler meinen, es wäre jetzt an der Zeit, dass sie die Bühne betreten.

Inszenierte Märchen

Kaltblütige Morde, Folter, Plünderungen, Vergewaltigungen: Verachtenswerte Grausamkeiten begeht prinzipiell nur der Feind, und sie dienen hervorragend zur zusätzlichen Aufheizung der Volksseele. Die erschütternde Geschichte der kuwaitischen Babys, die von irakischen Soldaten aus ihren Brutkästen gerissen wurden, stellte sich als ein geschickt inszeniertes Märchen einer dafür engagierten Werbeagentur heraus. Der Feind ist aber nicht nur grausam, sondern verwendet auch unerlaubte Mittel.

Dergleichen ist ein Überraschungsangriff, solange er von der eigenen Armee ausgeht, legitim, ja zeugt sogar von einer besonders intelligenten Strategie. Wird aber die gleiche Taktik vom Feind praktiziert, ist sie ein Beweis von Feigheit.

Skepsis ist angebracht

Anne Morelli untermauert mit zahllosen Beispielen und Fakten, dass die von Ponsonby aufgestellten Prinzipien nach wie vor gültig sind. Die Leserschaft ruft sie zu Skeptizismus auf.

Selbst wenn wir es nicht gerne hören: Auch den nächsten Krieg wird man uns ohne jeden Zweifel als "Aggression" des Gegners verkaufen, als Kampf zwischen Gut und Böse schmackhaft machen, den Führer des feindlichen Lagers als teuflische Fratze verunglimpfen. Die Tinte von Wissenschaftlern wird dazu genutzt werden, das Blut der Märtyrer fließen zu lassen. Und so weiter und so fort.

Buch-Tipp
Anne Morelli, "Die Prinzipien der Kriegspropaganda", aus dem Französischen von Marianne Schönbach, Verlag zu Klampen, ISBN 3934920438


Quelle: oel.orf.at


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