Ideen für Freizeit
Der Krieg ist die bloße Fortsetzung der Politik unter Einbeziehung anderer Mittel.
(Carl von Clausewitz, Vom Kriege, Buch I, Kapitel I, Abschnitt 24)

Bunker der Staatssicherheit Frauenwald

Ort:98711 Frauenwald
Straße, Nr.:Am Rothenberg 1
Tel.:036782 62200
Fax:036782 62201
Mail:waldhotel.rennsteighoehe@t-online.de
Webseite:https://www.bunkermuseum-frauenwald.de/
Ort bei Google Maps:
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Im Ernst- bzw. Kriegsfall sollte er der Bezirkseinsatzleitung Suhl zur Gewährleistung ihrer Führungsaufgaben dienen. Ein Schutz gegen jegliche Art von militärischen und kriegerischen Handlungen war daher unerläßlich. In der Zeit des kalten Krieges erbaut und durch das Ministerium für Staatssicherheit verwaltet und betrieben, verfügte der Bunker über modernste Nachrichtentechnik, eigene Stromversorgung (NEA), Telefonzentrale, Fernschreiber, mobile Funktechnik, diverse Abhöreinrichtungen und eine abgesetzte Sendestelle.

Die Tarnung war nahezu perfekt, was sich schon aus der Gliederung des gesamten Objektes ergibt. Die stationierte Mannschaft war von der Stärke, sowie von der Bewaffnung in der Lage, die Selbstverteidigung zu gewährleisten. Bei atomarer Verstrahlung, jedoch nicht bei atomarer Einwirkung war sowohl die Besatzung des Bunkers, als auch die Nachrichtentechnik einschließlich der Stromversorgung gesichert.

Ein ausgefeiltes System lebenserhaltender Maßnahmen sicherte das Überleben für 1 Jahr (im Atomkriegsfall jedoch für 6-8 Tage). Dies galt auch für den Einsatz chemischer Waffen. Erreicht wurde dies durch die hermetische Verschlussfähigkeit des gesamten Bunkerraumes zur Außenluft, durch dichten Beton, Türen und Schleusen mit den erforderlichen Schutzkleidungen und Entaktivierungsanlagen und der damit verbundenen Sicherung der Atemluft mit Hilfe von Ventilatoren, Filtern und der separaten Sauerstofferzeugung. Diese Anlagen sind teilweise noch heute im Original zu besichtigen.

Die Sicherung der Stromversorgung, besonders der Nachrichtentechnik, war durch Batterien, Umformer und eine eigene Notstromversorgung außerhalb des Bunkers gewährleistet. Diese sind in großen Garagen im Hotelgelände noch im Originalzustand und funktionstüchtig erhalten. Weiterhin gab es, außerhalb des Bunkers (im heutigen Hotel) einen Lagebesprechungsraum und mehrere Notunterkünfte.

Zur Aufrechterhaltung und Erweiterung der Wirksamkeit des Bunkers, auch unter Kriegsbedingungen, gab es die materiell-technische Basis, eine Lagerhalle über dem Bunker, welche jedoch nach der Wende komplett leer geräumt wurde. Auch einiges der eigentlichen Nachrichtentechnik, sowie streng geheime Führungskonzepte sind heute nicht mehr auffindbar.

Während eine Vielzahl von Bunkern als Gefechts- und Schutzanlagen erbaut wurden, handelt es sich bei der Anlage am Hotel "Rennsteighöhe" um einen Führungsbunker, ähnlich denen, die schon im 2. Weltkrieg zum Einsatz kamen.

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© infos-sachsen / letzte Änderung: - 28.01.2024 - 16:34