Namenstag
Anno, Attala, Hartwig, Reginhard, Sola
Kalenderblatt
2017 - IOC-Urteil: Russland darf nicht an Olympia in Pyeonchang teilnehmen (russische Sportler aber schon).
1994 - Im Budapester Memorandum garantieren die USA, Großbritannien und Russland die Unabhängigkeit und politische Integrität der Ukraine - im Gegenzug für Kiews Verzicht auf seine Atomwaffen.
1969 - Das US-Magazin Life bringt den Bericht von Seymour Hersh über das Massaker von My Lai vom 16. März 1968 und schockiert damit die Weltöffentlichkeit.
1941 - An der »Kalininer Front« eröffnet die Rote Armee eine Offensive gegen die deutsche Truppen, deren Vormarsch nach dem Wintereinbruch - 30 Kilometer vom Zentrum Moskaus entfernt - ins Stocken geraten ist. Im Laufe der nächsten Wochen zieht sich die Heeresgruppe Mitte 250 Kilometer zurück.
1916 - Im Deutschen Reich tritt das Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst in Kraft. Damit können alle Männer, die nicht zur Armee eingezogen worden sind oder in einem Agrar- oder Forstbetrieb arbeiten, verpflichtet werden, in einem kriegswichtigen Betrieb zu arbeiten.
1848 - Die ihm widerspenstige Preußische Nationalversammlung wird von König Friedrich Wilhelm IV. durch Verordnung aufgelöst. Am selben Tag erlässt der Regent die Preußen nach seinen Vorstellungen oktroyierte Verfassung.
1757 - In der »Schlacht bei Leuthen« (nordwestlich von Breslau) siegt der preußische König Friedrich der Große mit seinen Truppen über die zahlenmäßig überlegenen Österreicher und erobert damit Schlesien zurück. Die Schlacht ist eine der bedeutendsten während des »Siebenjährigen Krieges«.
1492 - Christoph Kolumbus entdeckt die Insel Hispaniola (heute: Haiti / Dominikanische Republik), wo er die erste spanische Niederlassung in Amerika gründet.
1484 - Papst Innozenz VIII. erlässt die »Hexenbulle«, welche den Inquisitoren umfassende Vollmachten zur Verfolgung angeblicher Hexen gibt. Bei den nun folgenden zahlreichen Hexenprozessen werden zumeist Frauen der Hexerei und der Ketzerei angeklagt - dazu genügt oft schon ein Verdacht oder Belanglosigkeiten (Kräutersuche, seltener oder auch häufiger Kirchenbesuch, Muttermale, rote Haare). 1487 erscheint der berüchtigte »Hexenhammer« des deutschen Inquisitoren und Dominikanerpaters Heinrich Institoris (Heinrich Kramer). Das "Anleitungsbuch" für den Kampf gegen vermeintliche Hexen löst eine wahre Hexenhysterie in Europa aus. Höhepunkt des Hexenwahns sind die Jahre 1590-1630. In den deutschen Ländern werden etwa 25.000 Menschen wegen Hexerei oder Zauberei hingerichtet, in ganz Europa sind es etwa 60.000.
Alles vorbei
Wie an einem jeden Tag stand er in den späten Nachmittagsstunden am Fenster. Er schaute hinunter auf das Treiben in der Einkaufsstraße. Kurz nach 16 Uhr war es schon fast dunkel. In die Finsternis hinein begannen die Lichter vorweihnachtlicher Dekoration ihre Leuchtkraft zu entfalten und tauchten die Stadt in ein glitzerndes Lampengefunkel. Der Stern im Fenster der gegenüberliegenden Häuserzeile blitzte rhythmisch auf. Das ärgerte ihn, weil es ihn nervös machte. Unter seinem Fenster hasteten Menschen vorbei. Das sah von hier oben aus wie eine Ameisenstraße. Unermüdlich trug man Pakete, Beutel und Taschen von einem Geschäft zum anderen. Tag für Tag, Woche für Woche ging das so.
In diesem Jahr gehörte er zum ersten Mal nicht zu ihnen. Sonst war er auch unterwegs gewesen und hatte sich auf die Weihnacht gefreut. Aber dieses Jahr fürchtete er sich vor den Feiertagen. Seine Gedanken waren bei seiner Frau. Das Leben war anders, als sie noch bei ihm war. Fast vierzig Jahre haben sie gemeinsam das Weihnachtsfest vorbereitet. Doch im letzten Sommer ist sie gestorben. Ganz plötzlich ist es geschehen.
Er kann, er will es bis heute nicht glauben.
Zuerst konnte er den Schmerz der Trennung noch gut ertragen. Es gab ja viel zu tun, im Garten und im Haus. Aber jetzt, da die Abende lang wurden und er nicht mehr aus dem Haus ging, stiegen die Erinnerungen in ihm hoch. Was sollte er tun? Ja, was sollte er nur tun? Er hatte keine Kraft und keine Lust mehr. Die Weihnachtsdekoration hatte sonst immer seine Frau aufgestellt. Nun war sie noch immer im Karton. Nicht einmal eine Kerze stand in seinem Zimmer. Er schaute den Leuten zu, die weiter wie Ameisen in der Einkaufsstraße herumliefen. Bald würden die Geschäfte schließen und er würde wieder einen Tag in Einsamkeit beenden.
Da klingelte es an der Tür. Er schaute sich erschrocken um. Kurz überlegte er, ob er öffnen sollte. Nein, er wollte in diesem Augenblick nicht öffnen. So sollte ihn keiner sehen, wie er mit Tränen in den Augen dastand.
Als sich nichts mehr rührte, ging er in die Küche. Die Dielen knarrten etwas, obwohl er sich mühte, behutsam aufzutreten. Da klingelte es plötzlich wieder. Dieses Mal länger und ein bisschen energischer. Nun musste er an die Tür gehen.
Eine Dame stand vor der Tür. Sie lächelte. "Ich dachte schon, Sie wären verreist! Störe ich?" "Nein, nein!", antwortete er. "Ich bin hier neu eingezogen und wollte Sie mal fragen, ob Sie nicht zu einer Tasse Tee kommen wollen! Sie sind doch auch allein, sagte man mir. Dann können wir uns doch ein wenig Gesellschaft leisten. Oder?" Er sagte nichts und sah sie verwundert an. "Ist es Ihnen nicht recht?", fragte sie besorgt.
"Eigentlich ... bitte heute nicht!", sagte er leise. "Hm", sagte sie. "Dann, dann geh ich mal wieder." "Ja, das wird das Beste sein. Danke!", gab er zurück und schloss langsam die Tür. Er blieb dahinter stehen. Dann ging er ins Badezimmer und schaute eine ganze Weile in den Spiegel. Er fing an, sich die Haare zu kämmen und sich zu rasieren. Es war, als würde er es automatisch tun, als sei er nicht Herr seiner selbst. Als er damit fertig war, zog er sich um. Es waren seither keine dreißig Minuten vergangen, dass er nun im Hausflur stand. Im Hausflur schaute er nach oben und unten, um sicher zu sein, niemandem zu begegnen. Dann setzte er den Fuß vorsichtig auf die Treppe und ging hinab, ganz langsam, damit es niemand hörte. Vor der Tür mit dem neuen Namensschild klingelte er.
In der Hand hielt er statt Blumen eine Kerze.
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© infos-sachsen / letzte Änderung: - 09.08.2025 - 18:17
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