Namenstag
Eusebius
Kalenderblatt
2019 - Die USA steigen formell aus dem Vertrag über nukleare Mittelstreckenraketen von 1987 aus. Russland folgt am nächsten Tag.
2007 - Zwei russische U-Boote erreichen den Meeresboden unter dem Nordpol und stellen eine russische Fahne auf.
1984 - Die erste E-Mail nach Deutschland geht auf den Weg. Am folgenden Tag empfängt sie die Universität Karlsruhe. Es ist ein Willkommensgruß aus dem US-amerikanischen Wissenschaftsnetz CSNET.
1964 - Nach dem angeblichen Angriff vietnamesischer Patrouillenboote auf einen US-Zerstörer am 02.08. und 04.08. im Golf von Tonking greifen die USA direkt in den Vietnamkonflikt zwischen Nordvietnam und Südvietnam ein. Der Bombenkrieg gegen Nordvietnam ab Februar 1965, u. a. auch mit Napalmbomben und dem Entlaubungsmittel »Agent Orange«, richtet sich auch gegen die Zivilbevölkerung. Den Kommunisten gelingt eine Verwickelung der US-Truppen in einen zermürbenden Guerillakrieg.
1951 - Die Brigg "Wilhelm Pieck" wird als Segelschulschiff der DDR in Dienst gestellt. Gebaut wurde der Zweimaster auf der Rostocker Warnowwerft. Seit 1991 wird er von der Stadt Greifswald als Segelschulschiff »Greif« betrieben.
1945 - Das "Potsdamer Abkommen" wird unterzeichnet. Damit beginnen Demontage, Demilitarisierung, Entnazifizierung und Demokratisierung in Deutschland.
1945 - Den Sudetendeutschen in Böhmen und Mähren wird die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft aberkannt.
1939 - Albert Einstein warnt den US-Präsidenten Roosevelt in einem Brief vor den Gefahren eines Atomkrieges. Er glaubt, »dass das Element Uran...zu einer neuen Energiequelle werden kann« und »dass eine nukleare Kettenreaktion in einer großen Uranmenge möglich wird, die gewaltige Energiemengen und große Mengen neuer radiumartiger Elemente erzeugt...«. Er vermutet, dass »dieses neue Phänomen auch zur Bombenkonstruktion führen« würde.
1934 - Nach dem Tode des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg vereinigt Adolf Hitler die Ämter von Reichspräsident und Reichskanzler in seiner Person und trägt nun den Titel «Führer und Reichskanzler».
1869 - In Grubenfeldern bei Freital kommt es zu einer Schlagwetter-Explosion. 276 Bergleute kommen ums Leben.
1832 - Bei einem Massaker töten US-Milizen flüchtende Sauk- und Fox-Indianer und beenden den im April ausgebrochenen »Black-Hawk-Krieg«.
47 v. Chr. - "Veni Vidi Vici" ("Ich kam, sah, siegte"): So umschreibt Julius Cäsar in einem Brief die gewonnene Schlacht bei Zela.
Anderer Blick der Woche
Anne Allmeling (Text), Julia Monn (Grafik)
26.07.2025, 05.30 Uhr
Ali Jadallah / Imago
Bis auf die Knochen abgemagerte Kinder, Mütter, die ermattet auf dem Boden liegen, und Väter, deren ausgestreckte Hände um Nahrung betteln: Die jüngsten Bilder aus dem Gazastreifen lösen international Empörung aus.
Bereits seit Monaten warnen Hilfsorganisationen vor einer Hungersnot. Das internationale Expertenkomitee Integrated Food Security Phase Classification (IPC) schrieb schon im Mai, die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens sei mit "akuter Ernährungsunsicherheit in hohem Masse konfrontiert", jeder Fünfte sei vom Hungertod bedroht.
Doch die Zahl der Lastwagen, die Nahrungsmittel in das abgeriegelte Gebiet bringen, ist minimal. Am Montag erreichten nach Angaben der israelischen Regierungsbehörde Cogat, die für die Koordinierung der Hilfsgüter für den Gazastreifen zuständig ist, gerade einmal 19 Lastwagen den Küstenstreifen, nur sechs davon mit Nahrungsmitteln. Im Juli kamen bisher durchschnittlich nur 80 Lastwagen pro Tag an. Das sind nicht annähernd genug, um die rund zwei Millionen Palästinenser zu versorgen.
"Die Uno und ihre Partner können aufgrund einer Reihe voneinander abhängiger Faktoren nicht genügend Hilfsgüter nach Gaza bringen", schreibt Olga Cherevko, die Sprecherin des Uno-Nothilfebüros im Gazastreifen, am Freitag über Whatsapp. "Dazu gehören bürokratische, logistische, administrative und andere operative Hindernisse seitens der israelischen Behörden. Auch anhaltende Feindseligkeiten und Zugangsbeschränkungen innerhalb des Gazastreifens verhindern, dass Nahrung verteilt werden kann. Entlang der Konvoirouten und an Stellen, wo die Hilfsgüter abgeladen werden sollten, kommt es zu Plünderungen und Schiessereien, bei denen Menschen getötet und verletzt werden."
Vor dem Krieg hatten 500 Lkw-Ladungen pro Tag den Menschen im Gazastreifen einen weitgehend normalen Alltag ermöglicht. Davon ist mittlerweile nichts mehr zu spüren: Das Küstengebiet ist zum grössten Teil zerstört. Und seit die israelische Armee im März nach einer zweimonatigen Waffenruhe ihren Kampf gegen die Hamas wieder aufgenommen hat, verschlechtert sich die Versorgungslage weiter. Viele Menschen werden infolge der israelischen Evakuierungsbefehle immer wieder vertrieben und müssen zwischen Trümmern in Notunterkünften ausharren.
Israel wirft der Hamas vor, die Lieferungen zu beschlagnahmen und weiterzuverkaufen, um auf diese Weise ihre Kämpfer und ihre Waffen zu finanzieren. Zwischen März und Mitte Mai blockierte der jüdische Staat alle Hilfsgüter für das Küstengebiet. Die Menschen im Gazastreifen mussten mit den Waren auskommen, die noch gelagert waren. Am 25. April teilte das Welternährungsprogramm (WFP) der Uno mit, seine Vorräte seien aufgebraucht.
Seit Mitte Mai erlaubt Israel wieder Lkw-Transporte in den Gazastreifen - lässt aber nur wenige hinein. In den vergangenen zwei Monaten wurden knapp 100.000 Tonnen Hilfsgüter geliefert. Das entspricht nicht einmal einem Viertel der Güter, die im Januar und Februar in das Küstengebiet geschickt wurden. Zudem wird die Hilfe nicht länger durch internationale Organisationen wie das WFP verteilt, sondern durch die neu gegründete Gaza Humanitarian Foundation (GHF). Die von Israel und den USA unterstützte Stiftung gibt in vier Verteilzentren im Gazastreifen Wasser, Lebensmittel und Hygieneartikel an die Palästinenser aus.
Die Verteilung der Hilfsgüter verläuft allerdings alles andere als reibungslos. Nach Angaben des Uno-Menschenrechtsbüros sind bereits mehr als tausend Menschen bei dem Versuch umgekommen, Lebensmittel entgegenzunehmen. 766 seien nahe der umstrittenen Verteilzentren der GHF getötet worden, andere in der Nähe von Hilfskonvois, die oft von Verzweifelten gestürmt würden.
Amir Levy / Getty
Viele Menschen im Gazastreifen bezeichnen die GHF-Verteilzentren als "Todesfallen". Um zu den Ausgabestellen zu gelangen, müssen die Menschen in dem Küstengebiet meist kilometerweit laufen. Frauen, Kinder und Kranke können sie oft gar nicht erreichen. Die Hilfsgüter gelangen also oft nicht zu denjenigen, die sie am dringendsten brauchen.
Laut dem Kinderhilfswerk Unicef leiden derzeit rund 6000 Kinder im Gazastreifen unter akuter Mangelernährung. Das entspreche einem Anstieg um 180 Prozent im Vergleich zum Februar. Die Zahlen basieren auf Angaben des von der Hamas kontrollierten palästinensischen Gesundheitsministeriums und lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Experten und Helfer betrachten sie jedoch als relativ zuverlässig.
Israel wiederum bestreitet, Hilfslieferungen für den Gazastreifen zu blockieren. Es gebe keinen Mangel an Nahrungsmitteln, sondern Fehler bei der Verteilung. Die Uno und ihre Organisationen würden die Verteilung der Güter verweigern, sagten Regierungsvertreter.
Nach der wachsenden internationalen Kritik am israelischen Umgang mit der Hungerkrise im Gazastreifen kündigte Cogat am Freitag an, dass der jüdische Staat den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jordanien "bald" erlauben werde, wie bereits im vergangenen Jahr humanitäre Hilfe über dem Küstenstreifen abzuwerfen. Die Versorgung aus der Luft werde mit den israelischen Streitkräften koordiniert.
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