Was das für den Standort Deutschland bedeutet: Chip-Flop! Intel stoppt Bau von Mega-Fabrik in Magdeburg

Kai Weise

Patricia Platiel

17.09.2024 - 07:24 Uhr

Wie bitter! Der US-Chip-Hersteller Intel hat den Bau seiner neuen Mega-Fabrik in Magdeburg erst mal gestoppt. Weil er selbst in der Krise steckt, macht er den Rückzieher.

Auf dem Baugelände von Intel auf dem "Eulenberg" bei Magdeburg rollten bereits die Bagger
Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Wer weiß, ob das Werk mit den geplanten 3000 neuen Arbeitsplätzen nun jemals gebaut wird? Ein Hoffnungsprojekt für den Standort Deutschland, besonders für Sachsen-Anhalt, ist es schon jetzt nicht mehr.

Und dabei hatte sich die komplette Spitzenpolitik dafür eingesetzt: der Kanzler voran. Olaf Scholz (66) hatte gelobt, das Engagement von Intel, mit dem sich Deutschland auf dem Halbleiter-Weltmarkt unabhängiger machen wollte, sei die größte ausländische Direktinvestition der deutschen Geschichte: 30 Milliarden.

Der Haken schon damals: Intel wurde mit knapp 10 Milliarden Euro Steuergeld gelockt. Schon damals hatten viele Wirtschaftsexperten vor dem Risiko gewarnt, Intel könne sich alles doch noch mal anders überlegen. So ist es jetzt tatsächlich gekommen! Weil der US-Konzern in Nöten ist, einen Milliardenverlust schreibt und angekündigt hat, 15.000 Arbeitsplätze abzubauen.

Wird sie noch gebaut? So sollte die Intel-Fabrik in Magdeburg laut den Planungen aussehen
Foto: Intel

Dabei gab es erste Baugenehmigungen, einen ersten großen Spatenstich mit versammelter Polit-Prominenz. Spätestens 2028 sollte im Werk produziert werden. Nun ruht die Mega-Baustelle.

Und Finanzminister Lindner ruft bereits, das Geld, das für das Werk fließen sollte, stattdessen zu nutzen, um Haushaltslöcher zu stopfen.

Der Chip-Flop ist ein neues Alarmsignal für den Standort Deutschland. Fast nichts klappt. Und es ist die nächste Hiobsbotschaft für die Ampel-Regierung. Denn auch Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte die Intel-Pläne für Magdeburg eine "starke Investition in die Zukunft" genannt. Die liegt jetzt auf Eis.

Habeck sagte damals, die Entscheidung von Intel zeige: "Der Standort Deutschland ist hochattraktiv." Deutschland spiele im globalen Wettbewerb mit. Die Realität sieht leider anders aus.


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