Aktualisiert am 5. Februar 2025, 7:06 Uhr
© Janek Skarzynski/AFP/Getty Images
Viele deutsche Unternehmen planen, einen Teil ihrer Produktion nach Mittel- und Osteuropa zu verlagern. Das geht aus einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (OA) hervor.
Dazu wurden 133 Unternehmen befragt, die dort bereits tätig sind. Demnach planen 22 Prozent der befragten Unternehmen, Produktionsprozesse in die Region zu verlagern. 42 Prozent davon planen Investitionen im nächsten Jahr, 56 Prozent innerhalb der nächsten fünf Jahre.
51 Prozent der Unternehmen gaben an, in Polen, die größte Volkswirtschaft der Region, zu investieren. Dahinter folgen Rumänien mit 43 Prozent und die Ukraine mit 41 Prozent.
"Die bekannten Standortschwächen Deutschlands veranlassen Unternehmen hierzulande, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern", sagte Andreas Glunz von der KPMG. In Mittel- und Osteuropa habe die deutsche Wirtschaft bereits massiv investiert, kenne sich aus und bleibe zugleich nah an Deutschland.
Insgesamt bewerteten die befragten Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage in der Region positiv. 45 Prozent halten sie demnach für gut oder sehr gut. Vier von fünf Unternehmen erwarten eine noch bessere Situation in fünf Jahren.
Die wichtigsten Faktoren für Investitionsentscheidungen sind demnach die Binnennachfrage (40 Prozent), die Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte (37 Prozent) und die vergleichsweise niedrigen Arbeitskosten (33 Prozent). Als Gefahren nannten die Unternehmen politische Risiken und fehlende Sicherheit (67 Prozent), Korruption (38 Prozent) und bürokratische Hürden (31 Prozent).
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