Brisante Zahlen: Statistik verrät, wie viele deutsche Arbeitslose Migrationshintergrund haben

Laut Bundesagentur für Arbeit waren im September 2024 rund 2,8 Mio. Menschen arbeitslos, die Mehrheit hatte einen Migrationshintergrund
Foto: Jens Kalaene/dpa

08.04.2025 - 11:03 Uhr

Diese Frage sorgt regelmäßig für hitzige politische Debatten: Wie viele Arbeitslose in Deutschland haben Migrationshintergrund?

Eine "Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit", die BILD exklusiv vorliegt, gibt nun Antworten. Die Behörde hat ermittelt, wie viele arbeitslose Deutsche und wie viele Ausländer - und wie viele der deutschen Staatsbürger einen Migrationshintergrund haben.

Das Ergebnis ist eindeutig: Die Mehrheit der Arbeitslosen in Deutschland hat einen Migrationshintergrund.

54 Prozent der Arbeitslosen haben Migrationshintergrund

Das sagt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit:

Große Unterschiede auch bei Langzeit-Arbeitslosen

Auch zu Langzeit-Arbeitslosen - Menschen, die zwei Jahre oder länger keinen Job haben - gibt es neue Erkenntnisse in der Sonderauswertung:

Die Bundesagentur für Arbeit führte die Auswertung im Auftrag des Bundestagsabgeordneten René Springer (45, AfD) durch. Er meint: "Wer nach Jahren in Deutschland weder einen Berufsabschluss noch einen Arbeitsplatz vorzuweisen hat, ist kein Fachkräftepotenzial, sondern eine dauerhafte Belastung für unser Sozialsystem." Die Gespräche von Union und SPD ließen erkennen, "es soll genauso weitergehen".

Bei den Sondierungsgesprächen haben sich Union und SPD darauf geeinigt, das viel kritisierte Bürgergeld-System abzuschaffen und den Druck auf Arbeitslose deutlich zu erhöhen. Wer sich Arbeitsangeboten verweigert, soll streng sanktioniert werden.

Wie das neue Sozialhilfe-System ausgestaltet wird, ist noch nicht bekannt. In dieser Woche soll der Koalitionsvertrag der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Woran liegt es, dass die Mehrheit der Arbeitslosen einen Migrationshintergrund hat?

In BILD hatte Arbeitsmarkt-Forscher Holger Schäfer (56, Institut der deutschen Wirtschaft) bereits vor Monaten erklärt, dass nach Deutschland meist keine Fachkräfte einwandern. Viele Ausländer seien "aus humanitären Gründen zugewandert, nicht um Lücken im deutschen Arbeitsmarkt zu schließen". Und zwar "häufig aus Ländern, in denen das System der beruflichen Bildung wenig entwickelt und formalisiert ist".

Migration von Fachkräften brauche Deutschland selbstverständlich dennoch, so Schäfer: "Ohne Zuwanderung wäre es aussichtslos, die Verrentung der geburtenstarken Jahrgänge zu kompensieren und es kämen unweigerlich Wohlstandsverluste auf uns zu."


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