Sonntag, 06.04.2025, 06:00
privat/dpa
Neulich las ich, dass mehr als ein Fünftel der Menschen in Deutschland gefestigte rassistische Einstellungen habe. Ich war erst erschrocken. Deutschland, ein Land mit so vielen Rassisten? Ich würde so eine Geisteshaltung nicht einmal jedem AfD-Wähler unterstellen.
Die Resonanz auf diese Zahl war entsprechend groß. Medien von der "Welt" über den "Tagesspiegel" bis hin zu diversen Kanälen der Öffentlich-Rechtlichen malten ein düsteres Bild. "Rassismus in Deutschland ist Alltag!", "Rassismus nimmt weiter zu!", "Rassistische Einstellungen verfestigen sich!", lauteten die Meldungen. Nicht wenige hatten dabei vor allem fleißig von einer Agenturmeldung abgeschrieben.
Ich habe an diesen Schlagzeilen so meine Zweifel. Ich kenne niemanden, der Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft oder ethnischer Gruppenzugehörigkeit für minderwertig hält - und das, obwohl ich privat weit weg von linken Blasen lebe.
Wenn jemand ernsthaft behaupten würde, es gäbe eine Hierarchie unter Menschen aufgrund biologischer Merkmale, da gäbe es sofort heftige Widerworte, zurecht.
Wer steckt also hinter dem Alarmismus? Die Antwort hat mich nicht wirklich überrascht: Der "Nationale Diskriminierungs- und Rassismusmonitor", auf den die Schlagzeilen zurückgehen, stammt vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung. Er wird vom Bundesfamilienministerium gefördert, durch das Programm "Demokratie leben".
Falls Ihnen das bekannt vorkommt - richtig, das ist der staatliche Fördertopf, aus dem auch Organisationen wie "Correctiv", die "Omas gegen Rechts" oder die "Amadeu Antonio Stiftung" Geld bekommen. Wer sie und ihre Arbeit etwas kennt, der weiß: Politisch neutral sind die längst nicht.
Doch als die Union kürzlich das Offensichtliche mit einer parlamentarischen Anfrage untermauern wollte - 551 Fragen zur Neutralität staatlich geförderter Organisationen -, war das Entsetzen groß. Linke witterten einen "Angriff auf die demokratische Zivilgesellschaft". Kritische Fragen, um Licht ins rot-grüne, steuerschluckende politische Vorfeld zu bringen, das geht natürlich gar nicht!
Auch das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung hat eine linke Schlagseite. Immerhin hält es die Bezahlkarte für Flüchtlinge für eine "diskriminierende Maßnahme". Es behauptet weiter, es gebe "keine wissenschaftlichen Belege" dafür, dass Sozialleistungen ein Anreiz für Migration sein könnten. Und dass "struktureller Rassismus" in Deutschland existiere, ist eine unumstößliche Grundannahme ihrer Forschung.
Bloß was, wenn man den Rassismus in unserer heutigen, durchaus toleranter gewordenen Gesellschaft auf den ersten Blick nicht erkennt? Dann hat er sich nur besonders gut versteckt! Denn es geht dem Institut längst nicht mehr nur um "traditionellen" Rassismus. Man setze hier neue Standards, heißt es. "Moderner Rassismus", so erklärt der Studienleiter Cihan Sinano?lu, trete in neuen Formen auf, sei subtiler, raffinierter als früher.
Was diese neuen Formen des "modernen Rassismus" sind? Der Bericht nennt hier ein paar Beispiele:
Konkret heißt das:
Das Muster ist klar: Was nicht ins progressive Weltbild passt, wird als problematisch hingestellt um so abzustecken, wo sich legitime Meinungen in Deutschland abzuspielen haben. Auch so geht der "Kampf gegen rechts". Kristina Schröder (CDU), ehemalige Bundesfamilienministerin, warnt schon lange davor, jedoch nur mäßig erfolgreich.
Beim Thema Rassismus die Messlatte immer niedriger anzulegen, das erinnert ein bisschen an einen Arzt, der seinem Patienten eine chronische Krankheit andichtet, um ihn dann lebenslang teuer behandeln zu können. Natürlich kann ein "Rassismusmonitor" nicht zu dem Ergebnis kommen, dass es immer weniger Rassismus gibt - sonst wäre er ja bald überflüssig.
Und wie bekämpft man jetzt diesen immer "subtiler" werdenden Rassismus schlagkräftig? Nun, das Institut hat da gleich eine Idee: sich noch mehr Steuergelder sichern. Langfristig angelegte Rassismus-Studien müssen "finanziell abgesichert" werden, heißt es im Bericht.
Noch eine Empfehlung hat das Zentrum parat,
Sie halten das für unfair, ja für eine übertriebene Forderung nach Gleichberechtigung? Tja, dann wissen Sie ja jetzt, was Sie sind.