02.05.2025 - 17:36 Uhr
Foto: Marcus Brandt/dpa
Bei der Verteilung der Senatoren-Posten blieb Ex-Fraktionschef Dominik Lorenzen (47) auf der Strecke. Den halten sogar politische Gegner für sehr qualifiziert. Eiskalt ausgebootet wurde er trotzdem.
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Das kam so: Landesvorsitzende Maryam Blumenthal (40, Sport-Lehrerin aus Wandsbek) machte vor zwei Jahren noch gemeinsame Sache mit den damaligen Fraktionschefs Lorenzen und Jenny Jasberg (41).
Das Trio hatte sich auf die Fahnen geschrieben: den eigenen Senatoren um Katharina Fegebank (48) auch mal Kontra geben, der Fraktion ein eigenes Profil verschaffen.
Aber irgendwann gewann der Ehrgeiz bei Blumenthal Oberhand. Sie wollte unbedingt Karriere machen, wechselte die Seiten. Plötzlich, so schildern es Weggefährten, war Blumenthal mit der grünen Senatsriege ein Herz und eine Seele.
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Vier Posten waren zu vergeben, für fünf Aspiranten. Neben Wissenschaftssenatorin Fegebank, Verkehrssenator Anjes Tjarks (44), Justizsenatorin Anna Gallina (41) eben Lorenzen oder Blumenthal.
Die Reise nach Jerusalem als Polit-Drama. Bei dem Lorenzen hintenüber fiel.
Erst wurde er als Co-Fraktionschef geschasst. Dann zog Blumenthal die Landesvorsitzenden-Karte gepaart mit dem Hinweis, dass es mit ihr endlich eine Frau mit Migrationshintergrund im Senat gäbe (sie ist gebürtige Iranerin).
Blieb die Frage: Wohin mit Blumenthal? Als Umweltpolitikerin hatte sie sich nicht hervorgetan. Also wechselt Fegebank in dieses Ressort. Blumenthal darf Wissenschaftssenatorin werden.
So ist Ruhe im Karton. Und Fegebank gewinnt weiter an politischem Gewicht. Obendrein hat sie mit Michael Gwosdz (50) und Sina Imhof (46) inzwischen auch noch einen pflegeleichten Fraktionsvorstand.
Der große Haken: Blumenthal hat - so erfuhr BILD - bislang überhaupt keinen Draht zu ihrem Ressort. Da kann sie sich mit ihrer Kollegin Justizsenatorin Gallina die Hände reichen: Die fremdelt auch nach fünf Jahren im Amt immer noch mit der Justiz.