Geheim-Prozess hinter verschlossenen Türen: Syrer (18) fährt 4 Menschen tot und bleibt frei

Bei dem Unfall starben zwei Frauen (68, 71) und zwei Männer (67, 72). Der syrische Unfallverursacher überlebte, stand jetzt vor Gericht
Foto: Jan Woitas/dpa

Torsten Pauly

14.02.2025 - 16:49 Uhr

Leipzig/Eilenburg (Sachsen) - Ein Teenager (18) rast ohne Führerschein mit einem Mercedes über die B87 bei Eilenburg. Es kommt bei widrigen Straßenverhältnissen zum Horror-Crash: Vier Menschen (67, 68, 71, 72) sterben am 9. März 2023, vier werden teils schwer verletzt. Unfallverursacher Bilal A. überlebte.

Gegen den jungen Syrer wurde wegen fahrlässiger Tötung in vier Fällen, zweifacher fahrlässiger Körperverletzung, Gefährdung des Straßenverkehrs sowie Fahren ohne Fahrerlaubnis ermittelt. Nach der Rekonstruktion des Unfalls durch Gutachter fuhr er viel zu schnell!

Der syrische Teenager verursachte laut Gutachter den Unfall, hatte keinen Führerschein
Foto: Jan Woitas/dpa

Urteil nach Jugendstrafrecht

Am Dienstag fiel das Urteil am Leipziger Amtsgericht. Seine Strafe: 3,5 Jahre Haft. Das berichtet Tag24.

Obwohl er am Tag des Unglücks schon volljährig war, wurde gegen ihn laut Tag24 nach Jugendstrafrecht verhandelt. Hintergrund: Er hatte bereits 2022 einen schweren Unfall als 17-Jähriger mit einem Mercedes verursacht und Fahrerflucht begangen. Dieser Fall wurde jetzt mit verhandelt.

Wer dem Teenager den Mercedes ohne TÜV zur Verfügung stellte, blieb laut Medienbericht auch vor Gericht ungeklärt. Nach dem Urteil verschwand Bilal aber nicht im Gefängnis, sondern erst mal im Mercedes seiner Familie. Die Strafe muss er wegen eines möglichen Berufungsprozesses erst mal nicht antreten.

Bei dem Horror-Crash starben vier Menschen
Foto: 7aktuell.de/Eric Pannier

Vier Menschen starben bei dem Unfall

Das passierte am 9. März 2023: Laut Polizei verlor der 18-jährige Bilal damals kurz vor der Abfahrt zur B107 die Kontrolle über sein Auto, touchierte einen ebenfalls in Richtung Torgau (Sachsen) fahrenden Mitsubishi.

Beide Wagen verloren daraufhin die Kontrolle und wurden in den Gegenverkehr geschleudert. Der Mitsubishi erfasste dabei einen Lkw, der Mercedes einen entgegenkommenden Opel und einen nachfolgenden Kia.

Die beiden Kia-Insassen (71, 72) sowie zwei Personen (67, 68) im Mitsubishi starben noch an der Unfallstelle bzw. im Krankenhaus.


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