Falschinfo zu Charlie Kirk (†31): ZDF-Journalist Theveßen räumt Fehler ein

René Garzke

01.10.2025 - 19:42 Uhr

Berlin/Washington - Seine Sätze sorgten für einen Sturm der Entrüstung: Bei Markus Lanz hatte der USA-Korrespondent des ZDF, Elmar Theveßen, falsche Informationen über den ermordeten rechten Aktivisten Charlie Kirk (†31) verbreitet.

Elmar Theveßen (58) berichtet für das ZDF aus den USA. Bei der Berichterstattung über Charlie Kirk unterlief ihm ein Fehler
Foto: Karlheinz Schindler/dpa

Jetzt hat der ZDF-Journalist seinen Fehler eingeräumt. "Das, was ich gesagt habe, hat er so nicht gesagt. Deswegen war es falsch und deshalb entschuldige ich mich auch", sagte Theveßen im ZDF-Podcast "Der Trump-Effekt". Das Portal "Nius" hatte zuerst darüber berichtet.

Einen Tag nach dem Attentat auf den Trump-Unterstützer hatte Theveßen unter anderem behauptet: "Kirk hat gesagt beispielsweise, dass Homosexuelle gesteinigt werden müssen." Jetzt bekennt Theveßen: "Das war erstens verkürzt, und durch die Verkürzung war es falsch."

Theveßen spricht von "Selbstgewissheit"

US-Präsident Donald Trump (79) hatte in Charlie Kirk (†31, r.) einen Unterstützer. Am 10. September wurde der Aktivist bei einer Veranstaltung auf einem Uni-Campus im US-Staat Utah erschossen
Foto: picture alliance/AP Images

Der aus dem Kontext geschnittene Kirk-Satz kursierte als Videoclip in sozialen Netzwerken. Tatsächlich hatte der Aktivist an der Stelle aber über eine Bibelpassage gesprochen, die die Todesstrafe für Sex unter Männern fordert - um zu verdeutlichen, dass man nicht alles aus der Heiligen Schrift wortwörtlich nehmen sollte. Kirk war zuvor gefragt worden, ob sich aus dem Nächstenliebe-Gebot der Bibel ergebe, dass man auch Liebe von Mann zu Mann gutheißen müsse.

Theveßen bat jetzt für seinen Fehler um Entschuldigung: "Das habe ich falsch wiedergegeben." Selbstkritisch räumte er ein: "Das hat vielleicht ein Stück weit damit zu tun, wenn man eine Situation hat, wo man eine gewisse Selbstgewissheit mitbringt."

Theveßen schließt sich Kirk-Witwe an

Der ZDF-Journalist zeigte sich auch bewegt von der Gedenkfeier für Charlie Kirk: "Und die Witwe hat da gesagt, die Antwort auf Hass ist nicht Hass. Die Antwort ist Liebe. Und dann hat sie dem Mörder ihres Mannes vergeben." Dem schloss sich Theveßen an. Der Fehler sei für ihn Ansporn, im Eifer des Gefechts nicht mehr überall ein Label draufzukleben - oder nur dann, wenn man es eindeutig belegen könne.

Kirk-Witwe bei Gedenken: Als sie auf die Bühne tritt, fließen Tränen

Quelle: BILD 22.09.2025

Nach dem Mord an Kirk waren in den USA mehrere Journalisten in Bedrängnis geraten. Der frühere US-Botschafter in Deutschland und Trump-Vertraute Richard Grenell bezeichnete Theveßen als "linksradikal" und forderte, ihm das US-Visum zu entziehen.


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