09.04.2025 17:38 Uhr
© Christoph Soeder/dpa
Hallervorden gab das vor Jahren sogar zu, als ein anderer Komiker behauptete, Didi hätte "Palim, palim" von ihm geklaut. "Den Sketch habe ich für 500 Mark von einem Autoren in Ostberlin gekauft", erzählte Hallervorden. Und er nannte den Namen: Heinz Quermann. Quermanns Tochter bestätigte damals dem KURIER diese Geschichte.
Für den Talente-Vater der DDR waren 500 Westmark viel Geld. Für Hallervorden war der Preis ein Schnäppchen. Denn mit "Palim, palim" startete der Komiker voll durch. Allerdings waren in der damaligen Sketch-Version nicht von "Negerkuss" und "Zigeunerschnitzel" die Rede. Warum auch. Darüber hätte sich Ende der 70er Jahre kein Mensch aufgeregt.
Knapp 50 Jahre später ist das anders. Zum Leidwesen Hallervordens. "Satire wird nicht mehr verstanden", schrieb er auf Instagram. "Woke Menschen von heute versuchen ängstlich, nicht aus der Reihe zu tanzen, befolgen akribisch alle SocialMedia Gebote, um keine Likes aufs Spiel zu setzen und verstehen keine Satire mehr, weil Satire aus Angst vor Missverständnissen nicht mehr vorkommt. In Ermangelung von Mut, sich über die wirklichen Missstände zu erregen, weil diese anzuprangern, grade nicht in Mode ist, ereifert man sich über einen Komiker, der auf einem Knastbett sitzt und einen berühmten Sketch mit neuem Text beginnt."
Quelle: Berliner Kurier