Deindustrialisierung Flucht ins Ausland geht weiter: Nun zieht es Liebherr nach Bulgarien

Volker Tietz

Sonntag, 02.03.2025, 09:01

Die Liebherr-Mischtechnik GmbH will die Produktion von Fahrmischern und Mischanlagen von Bad Schussenried nach Plovdiv in Bulgarien verlagern. Damit verbunden ist der Abbau von 350 Arbeitsplätzen.

Liebherr in Bad Schussenried
Liebherr

"In wenigen Tagen verlässt der nächste große Konzern unser Land", hatte Betriebsverlagerer Marcello Danieli im Interview mit FOCUS online bereits im Dezember verraten. Details waren ihm nicht zu entlocken, aber auf Nachfrage hat er nun bestätigt, dass es sich um Liebherr handelte. Das erste familiengeführte Großunternehmen will die Maßnahme bis spätestens 2028 abgeschlossen sein.

Neuausrichtung der Sparte

Als Gründe für diesen Schritt nennt das Unternehmen den zunehmenden Wettbewerbs- und Kostendruck sowie den konjunkturellen Einbruch in der Baubranche. Während Wettbewerber bereits auf kostengünstigere Produktionsstandorte auswichen, habe Liebherr bisher an Bad Schussenried als Produktionsstandort für Fahrmischer und Mischanlagen festgehalten, schreibt bi-medien. "Die Neuausrichtung der Sparte ist eine Entscheidung für die Zukunft - auch für die Zukunft unseres Standortes Bad Schussenried", so die Geschäftsleitung in einer Pressemitteilung.

Personalabbau bei Liebherr in Bad Schussenried

Gleichzeitig baut die Liebherr Mischtechnik in Bad Schussenried massiv Stellen ab: Insgesamt sollen 350 der heute noch 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgebaut werden, davon rund 100 durch altersbedingtes Ausscheiden. Man wolle die Stellen sozialverträglich "über einvernehmliche Lösungen und natürliche Fluktuation" abbauen, heißt es bei Liebherr.


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