Zuletzt aktualisiert: 02.04.2025 | 17:26 Uhr
Autor: Sven Günther
In der Stadt Chemnitz wurden im Jahr 2024 insgesamt 20.184 Straftaten erfasst - 118 Fälle mehr als im Vorjahr. Rechnerisch entspricht das rund 55 Straftaten pro Tag. Außerdem ist klar, dass die Zahlen nur polizeibekannte Delikte abbilden - die Dunkelziffer liegt deutlich höher.
Die Kriminalitätsbelastung liegt bei 8.052 Straftaten pro 100.000 Einwohner - deutlich über dem sächsischen Durchschnitt von 5.184. Im Vergleich mit anderen Städten relativiert sich dieses Bild jedoch: Leipzig verzeichnet 8.831, Plauen liegt bei sogar bei über 9.000 Fällen pro 100.000 Einwohner.
Die durch Straftaten verursachten Schäden summieren sich allein in der Stadt Chemnitz auf 15,3 Millionen Euro - das entspricht einem durchschnittlichen Schaden von rund 41.917 Euro pro Tag. Im PD-Bereich sind es sogar 33 Millionen Euro.
Die größten Schadensposten:
Im Jahr 2024 wurden in Chemnitz fünf Fälle von Mord, Totschlag oder fahrlässiger Tötung registriert - also etwa ein Fall alle 73 Tage.
Die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (z.?B. Vergewaltigung, sexueller Missbrauch) liegt bei 462 - das sind 1,26 Fälle pro Tag. Zum Vergleich: 2020 waren es noch 302 - ein Anstieg von über 50 Prozent.
Bei den sogenannten Rohheitsdelikten - darunter Raub, Körperverletzung und Bedrohung - zählte die Polizei 3.173 Fälle. Das entspricht fast neun Delikten pro Tag und macht sie zu einer der häufigsten Kriminalitätsformen in Chemnitz.
Im Jahr 2024 wurden 7.093 Diebstähle angezeigt - fast 20 pro Tag.
Besonders häufig:
3.320 Betrugs- und Urkundendelikte wurden registriert - durchschnittlich neun Fälle täglich.
Insgesamt wurden 2.858 Fälle von Sachbeschädigung gemeldet - knapp acht pro Tag. Darunter fallen 592 Graffiti-Delikte.
Die Polizei verzeichnete 745 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz - rund zwei Fälle täglich. Damit liegt der Wert auf dem Niveau der Vorjahre.
Insgesamt registrierte die Polizei 7.738 Tatverdächtige in Chemnitz. Davon waren 1.781 unter 21 Jahre alt - das entspricht einem Anteil von 23 Prozent.
Die größten Gruppen nach Herkunft:
Polizeipräsident Carsten Kaempf betonte, dass insbesondere die hohe Zahl junger Tatverdächtiger Handlungsbedarf signalisiere: "Hier müssen wir gemeinsam mit Partnern in der Stadt, den Landkreisen und der Justiz intensiver zusammenarbeiten und zielorientierte Lösungen finden." Trotz personeller und finanzieller Herausforderungen gelte: "Dass das keine leichte und oft personal- sowie kostenintensive Aufgabe ist, steht außer Frage, aber jedes Kind und jeden Jugendlichen, den wir gemeinsam auf den richtigen Weg zurückführen können, ist ein nachhaltiges Ergebnis für unsere Gesellschaft."
Quelle: Radio Chemnitz