51 Straftaten in 30 Tagen:
Die lange Strafakte des Prügel-Afrikaners

Jan-Henrik Dobers

06.02.2025 - 14:57 Uhr

Lüneburg (Niedersachsen) - Er terrorisierte über einen Monat lang Polizisten und Bürger in Niedersachsen, saß mehr als zwölfmal in kurzzeitigem Gewahrsam und wurde jeweils kurz nach seiner Entlassung wieder kriminell - bis ein Haftrichter den 30-Jährigen aus Guinea-Bissau (Westafrika) endlich in Untersuchungshaft nahm. Wann der Mann ins Land kam, wissen die Behörden nicht. Er stellte auch nie einen Asylantrag.

Der 30-jährige Mann aus Guinea-Bissau wird von Polizisten aus dem Polizeigewahrsam zu einem Haftrichter gebracht
Foto: JAN-HENRIK DOBERS

Zwei Prozesse laufen aktuell gegen den Flüchtling

Polizisten bringen den 30-jährigen Mann aus Guinea-Bissau am Sonntagabend zum Haftrichter nach Soltau (Niedersachsen)
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Am Donnerstag (6. Februar) werden dem Prügel-Flüchtling von Lüneburg nun hintereinander zwei Prozesse gemacht: Einmal wird über seine Abschiebehaft entschieden, im zweiten Verfahren muss sich der Mann zudem wegen Körperverletzung, Bedrohung und Betrugs in vier Fällen verantworten.

Die Vorwürfe sind jedoch nur ein Bruchteil seiner Akte. BILD liegt exklusiv die 51 Straftaten umfassende Liste (siehe grauer Kasten) der Polizei vor, die zeigt, dass die Gerichte wohl noch sehr viel Arbeit mit dem Mann haben werden.

Das Protokoll seiner Straftaten

*Aus seiner Akte geht hervor, dass der 30-Jährige an einzelnen Tagen mehrfach Hausfriedensbrüche und Betrugstaten beging. Insgesamt sind 22 Fälle von Hausfriedensbruch und 15 Fälle von Betrug angezeigt

Für diese Taten steht der Mann jetzt vor Gericht

Angeklagt sind die ersten vier Taten aus seinem langen Strafregister!

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Am Abend des 24. Januar attackierte der Mann eine Polizistin nach einem Hausfriedensbruch und einem Betrug. Gerichtssprecher Dr. Bernd Gütschow zu BILD: "Die Polizeibeamtin habe durch den Angriff eine Gesichtsprellung, Schürfwunden am Jochbogen, dem Augenlid, dem Handgelenk, dem Knie und dem Unterschenkel sowie eine Prellung des linken Knies erlitten."

Drei Tage später sollte er eine Bäckerei in Lüneburg (Niedersachsen) verlassen. Als eine Verkäuferin ihn dazu aufforderte, schlug der Afrikaner die Frau mit der Faust ins Gesicht.

Bäckerin und Polizistin in Lüneburg angegriffen und verletzt

Bei der Festnahme in diesem vietnamesischen Restaurant drohte der 30-Jährige einer Polizistin, sie zu töten
Foto: JAN-HENRIK DOBERS/BILD

Doch damit nicht genug! Mehrere Male Polizeigewahrsam und Freilassungen später hatte er es erneut auf die Bäckerei-Frau abgesehen, lief mit erhobener Faust auf sie zu. Als diese sich mit Pfefferspray wehrte, packte der 30-Jährige sie am Hals, würgte sie und biss ihr in die rechte Hand.

Der traurige Höhepunkt, bis dann ENDLICH U-Haft angeordnet wurde: Am 2. Februar drohte der Mann aus Guinea-Bissau einer Polizistin: "I kill you" - und unterstrich seine Drohung mit der wiederholten Geste des Abschlagens des Kopfes der Beamtin.


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